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Spontan-Demo zum Besuch des Petitionsausschusses der Landesregierung B-W.jpg

Worauf wir uns nach der Ablehnung des Arbeistvisums seitens der Auswärtigen Botschaft konzentrieren:

Widerspruch gegen die Ablehnung des Arbeits-Visums für Sedia Kijera hier in Deutschland und parallel die Schaffung einer neuen Lebensperspektive für Sedias Familie in Gambia

14. September 2024 

Nach monatelangem Einsatz für die Rückkehr von Altenpflegehelfer Sedia Kijera an seinen Arbeitsplatz im AWO-Pflegeheim Haus am Mühlbach in Kirchheim am Neckar, müssen wir leider einsehen, dass die hiesige Rechtsprechung eine zeitnahe Rückkehr im Moment nicht erlaubt. Wie lange unser Einspruch gegen die Ablehnung dauert, ist nicht absehbar. Sedia benötigt jedoch jetzt eine neue Lebensperspektive für sich und die Schulausbildung seiner jüngeren Schwestern. Auf einem Grundstück, das er sich im Laufe seiner Ausbildungszeit in Deutschland erspart und gekauft hat, wird er eine kleine Hühner-Farm und eine Unterkunft für sich und seine Familie einrichten. Die Hühner werden einen monatlichen Verdienst einbringen, der Sedias Grundversorgung sichert, darüber hinaus die Ausbildungs-Finanzierung seiner Schwestern möglich macht und ihm selbst und seiner Familie in Zukunft eine sichere Wohn- und Arbeitsstätte mit Strom- und Wasserversorgung schafft. 

 

Hierfür stellen wir ihm das bisher gesammelte Spendengeld zur Verfügung und bitten um weitere Spenden. Dieser nächste Schritt ist konkrete Entwicklungsarbeit vor Ort und minimiert Fluchtursachen für diese Familie, denen aktuell die Lebensgrundlage und -perspektive in Gambia entzogen ist. Wir investieren in Bildung und Versorgung vor Ort. Mach mit und hilf, jeder Euro zählt. Sedia hat schon viel für pflegebedürftige Menschen in unserem Land geleistet. Lasst uns jetzt ihm weiterhelfen!

Wir um eine Spende auf folgendes Konto:

Umweltbank, DE07 7603 5000 0001 0176 65, UMWEDE7NXXX

​Vielen Dank für die Unterstützung!

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Auswärtiges Amt lehnt Arbeits-Visum für Sedia Kijear ab!

Deshalb an dieser Stelle: ein Appell

20. August 2024 

Unsere Befürchtung ist eingetroffen: die Auswärtige Botschaft in Dakar, zuständig für Gambia hat die Anfrage auf Erteilung eines Arbeits-Visums für Sedia Kijera abgelehnt.

 

Obwohl wirklich alles dafür spricht, dass Sedia wieder in Deutschland an seine Arbeitsstelle zurückkehrt, hat das Auswärtige Amt ihm eine Absage erteilt. Die Begründung ist jedoch sachlich angreifbar. Sedia hat deshalb von seinem Recht Gebrauch gemacht und eine sog. Remonstration eingereicht. Dh der Vorgang wird nochmals auf Basis seiner neu angeführten Argumente geprüft. Zudem werden wir den Umstand angehen, dass die Verurteilung aus dem Jahr 2018 zu einem 15 Jahre andauernden Eintrag ins Bundeszentralregister geführt hat.

 

Dieser Eintrag beinhaltet die Annahme, dass eine Person, die hierzu verurteilt wurde in Zukunft eine Gefährdung für die Gesellschaft darstellt. Das ist im Hinblick auf Sedia absurd. Er hat seit der Verurteilung, bis zu seiner Ausweisung

• die Strafe durch Sozialstunden und Geldzahlung abgegolten

• die Bewährungszeit hinter sich und lebt bis jetzt ohne Fehl und Tadel

• eine Ausbildung in Deutschland zum Altenpflegehelfer absolviert

• erfoderliche Deutschkenntnisse erlangt

• sich erfolgreich integriert

• sich umseitig als geschätzte und gewünschte, empathische Pflegekraft erwiesen

• einen festen Wohnsitz, ein regelmäßiges Einkommen, zahlte Steuern, etc....

In einem Wort: zu 100% resozialisiert.

All dies haben wir per Briefe an Justizministerin Marion Gentges und Ministerpräsident Winfried Kretschmann zum Ausdruck gebracht und im Anschluss sowohl mit dem Justizministerium als auch dem Regierungspräsidium mehrfach am Telefon diskutiert. Unsere Argumentation wurde zwar gehört, hatte aber keinerlei Relevanz für die Entscheidung dieser beiden Verwaltungsapparate. Faktoren wie Empathie, der Blick auf Sedias vorbildliche Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart, die positiven Aspekte für pflegebedürftige Menschen, unser Steuersystem, wenn er wieder hier arbeitet, die Chance der positiven Erzählung einer vielfältigen Gesellschaft oder ganz einfach der schlichte Menschenverstand (Rückzahlung der Haftunterbringungskosten kann erst erfolgen, wenn Sedia wieder hier wäre) spielen keinerlei Rolle und haben keine Wirkkraft gegenüber der juristischen Beschlusslage im Regierungspräsidium Stuttgart. Zudem: niemand der entscheidenden Positionen möchte mit Sedia Kijeras Situation und der Situation der in umgebenden, von ihm gepflegten Menschen direkt in Kontakt gehen. Es zählt allein die Verurteilung aus 2020 für eine durch verdeckte Ermittlung zutage gebrachte Straftat (die aufgrund der Auswertung von Chatprotokollen auf ein mehrfaches hochskaliert wurde) in 2018 und den damit definierten Einstufungen und Ableitungen, dass Sedia für weitere 15 Jahre eine Gefährdung für die Gesellschaft darstellen würde.

 

Wo, wenn nicht aus dem aktuellen Leben, das jemand führt und aus den erfolgreichen Ereignissen (Ausbildungsabschluss, volle Integration, Beliebtheit, etc.) ist es ablesbar, wie ein Mensch auf die Gesellschaft wirkt? Wir plädieren dazu hinzuschauen, ganz konkret auf die Situation, auf den Menschen und sein Wirken. Und prallen wie an einer Wand ab, die sich darauf versteift, allein auf die zurückliegende Verurteilung zu schauen.

 

Wir appellieren inständig dafür diese Art von Rechtsprechung zu überarbeiten, hin zu einer humanitäreren Version, einer zeitgemäßeren Version, die Resozialisierung anerkennt. Einer Rechtsprechung die Menschen nicht ausgrenzt, die sich glaubwürdig und erwiesenermaßen für dieses Land engagieren und ihren Lebensentwurf danach ausrichten, so wie Sedia Kijera das seit 2018 getan hat. Seit dem Tag als man ihm zugelassen hat, mehr tun zu dürfen als ehrenamtlich in der Nachbarschaft zu helfen. Mehr tun zu dürfen als nur abzuwarten auf einen Tag X an dem er abgeschoben wird, weil sein Herkunftsland bei uns in der Liste „nicht gefährdend" geführt wird. Spätestens seit dem Tag an dem er eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer anfangen durfte, diese erfolgreich abgeschlossen hat und nicht nachvollziehbarer Weise kurz nachdem er vollzeitlich als Altenpflegehelfer gearbeitet hat von der Arbeitsstelle weg zur Abschiebung nach Frankfurt gebracht wurde.

Das mag rechtlich korrekt sein, von der Sache her ist es unzureichend, aus unserer Sicht schlichtweg falsch. Welche Situation besteht im Moment für Sedia: er hat seit Monaten abgewartet um nun diese Absage erfahren. Er durfte vor Ort nicht arbeiten, um sein mögliches Arbeits-Visum nicht zu gefährden. Er hat keinerlei Perspektive, weil es vor Ort keine legale Beschäftigung gibt mit der man sich und eine Familie ernähren kann. Seine Ausbildung zum Altenpflegehelfer nutzt ihm vor Ort nichts, weil es in Gambia keine Altenpflegeheime gibt.

Man müsse Fluchtursachen im Herkunftsland mindern wurde uns zuhauf mitgeteilt. Wir wissen wie das geht: indem man einen aus Gambia stammenden in Deutschland ausgebildeten Altenpflegehelfer hier bei uns weiterarbeiten lässt, er von seinem Gehalt für das er in vollem Umfang Steuern an den deutschen Staat zahlt, einen beträchtlichen Teil seinen Schwestern in seinem Herkunftsland zukommen lässt. Damit sie vor Ort eine Ausbildung bekommen, mit der sie sich für die wenigen Arbeitsstellen, die es vor Ort gibt, qualifizieren. Um zu dem Wohlstand zu gelangen, der es ihnen wiederum möglich macht, sich an der gesellschaftlichen und politischen Umgestaltung ihres Landes konstruktiv zu beteiligen.

Wir können nicht nachvollziehen, warum sich Baden-Württemberg diese Chance entgehen lässt. Es müsste nicht einmal Geld investiert werden für diese Art von Entwicklungsarbeit. Sedia würde dafür sogar Steuern bezahlen und gleichzeitig in Deutschland lebenden, pflegebedürftigen Menschen helfen. Wir werden uns weiter dafür einsetzen, hierfür zu streiten. Beginnend mit der Unterstützung der Remonstration Sedias.

Nach dem positiven Bescheid der Deutschen Botschaft in Dakar (zuständig für Gambia) und der positiv bewerteten juristischen Vorabprüfung und ausdrücklichen Befürwortung zur Erteilung eines Arbeits-Visums durch das Landratsamt Ludwigsburg, stellt sich nun das Justizministerium quer. 

 

Dem gegenüber steht die klare Befürwortung zur Wiedereinreise durch das Landratsamt Ludwigsburg und den Arbeitgeber, der AWO Ludwigsburg. Der unbefristete Arbeitsvertrag besteht weiterhin, die Vollzeit-Pflegestelle ist vakant. Sedia Kijera könnte jeden Moment wieder zurückkehren und pflegebedürftige Menschen pflegen und sein Arbeitsteam unterstützen. Alle notwendigen Unterlagen und Nachweise sind positiv beurteilt und liegen vor. 

Wir arbeiten im Moment intensiv an einer Neubewertung der Situation seitens des Justizministeriums. Baden-Württemberg. 

Zudem helfen wir Sedia die hohen Haftunterbringungskosten, die ihm in Rechnung gestellt werden zu finanzieren. Wenn auch Sie beitragen möchten, bitten wir um eine Spende auf folgendes Konto:

Umweltbank, DE07 7603 5000 0001 0176 65, UMWEDE7NXXX

​Vielen Dank für die Mithilfe!

Blog

Aktivitäten und Ereignisse

Zusammenfassung der Ereignisse rund um Abschiebung, Freiwillige Ausreise, Arbeitsvisums-Antrag des Examinierten Altenpflegehelfers Sedia Kijera bis April 2024

30. November 2023: 1. Abschiebeversuch. Sedia Kijera wird direkt von der Frühschicht seiner Altenpflegehelfer-Tätigkeit nach Frankfurt zum Flughafen gebracht um ihn von dort mit einem Abschiebeflug nach Gambia abzuschieben. Er spricht auf der Fahrt sein Nicht-Einverständnis aus, wiederholt dies an Bord der Maschine, der Flugkapitän macht von seinem Recht Gebrauch den Abschiebeflug nicht durchzuführen. Die Polizei überführt Sedia Kijera daraufhin direkt in das Abschiebehaft-Gefängnis nach Pforzheim. Die Begründung lautet: Fluchtgefahr. Ein Kreis von Unterstützenden schließt sich zusammen: das Pflege-Team mit den Bewohnenden des AWO-Pflegeheim Haus am Mühlbach Kirchheim am Neckar, der seit Jahren existierende Sedia-Kijera-Freundeskreis und die Ortsgruppe Sicherer Hafen Kirchheim am Neckar. Umgehend wird eine Online-Petition ins Leben gerufen auf change.org ( https://www.change.org/p/stoppt-die-abschiebung-der-pflegefachkraft-sedia-kijera ).

 

Kontakte zu Landtagsabgeordneten des Landkreis Ludwigsburg werden geknüpft. Anlässlich eines turnusmäßig stattfindenden Besuchs des Petitionsausschusses der Landesregierung Baden-Württemberg findet eine Spontan-Demo vor dem Kirchheimer Rathaus statt. Bei diesem Ereignis erhalten wir den Hinweis eine Petition zur Aufhebung der Abschiebung an die Landesregierung einzureichen. Insgesamt werden in Folge zwei Petitionen an die Landesregierung eingebracht, eine davon von unserer Ortsgruppe Sicherer Hafen.

 

Die Petitionen werden vom Leiter des Petitionsausschusses aufgrund einer zurückliegenden Verurteilung (deren Bewährung längst abgelaufen und mit Sozialstunden abgeleistet wurde) abgelehnt. Dies muss jedoch noch durch die Landesregierung beschlossen werden. Der Beschluss wird auf die letzte Plenarsitzung vor Weihnachten 2023 angesetzt. Am Plenarsitzungstag ist eine genehmigte Demo vor dem Landtag Baden-Württemberg (außerhalb der Bannmeile) geplant. Die Abstimmung wird jedoch von der Tagesordnung genommen und in den Februar verlegt – zeitlich also erst nach dem als nächstes festgesetzten, drohenden Abschiebeflug. Wir ziehen deshalb unsere an den Landtag gestellten Petitionen zurück um den Weg frei zu machen für einen Härtefallantrag bei der Härtefallkommission des Landtages. 

 

Der Härtefall wird Anfang Januar eingebracht, er beinhaltet Stellungnahmen und Fürsprachen vieler Begleitender Sedia Kijeras. Sie beschreiben seinen Werdegang der letzten 10 Jahre, seit Sedia Kijera in Deutschland ist: VHS-Kurse, Kurzzeit-Aushilfsjobs, Freiwillige Hilfsdienste bei hilfsbedürftigen Menschen, Spracherlernung auf Niveau B1, Ausbildung zum Examinierten Altenpflegehelfer, unbefristeter Arbeitsvertrag, eigene Wohnung, Steuerzahler. Der Härtefall wird dennoch aufgrund der laufenden Abschiebung abgelehnt.

 

Götz Schwarzkopf schreibt das Lied „Sedia“, das den Vorgang in musikalischer Weise verarbeitet (https://vimeo.com/911959406). Parallel zu all den Anstrengungen, die in enger Absprache mit Sedia Kijeras Anwalt geschehen, begleiten die lokale und regionale Berichterstattungen der Zeitungen (Stuttgarter Zeitung, Ludwigsburger Kreiszeitung, Neckar- und Enzbote, Heilbronner Stimme und die Sendestationen des SWR (Radio und TV Drittes Programm) die Entwicklung.

 

Mehrfach wurde in diesem Zusammenhang auch der Kontakt zum Regierungspräsidium Karlsruhe aufgenommen, welches über die Unterbringen in der Abschiebehaftanstalt entscheidet. Der Abschiebeflug Ende Januar wird von der Regierung in Gambia nicht genehmigt, die Landung des entsprechenden Flugzeuges wird im Vorfeld des Termins verweigert. Damit steht das Ende der ersten Haftverurteilung in Aussicht. Wir bringen einen zweiten Härtefallantrag ein, in der Annahme, dass dieses anders bewertet wird, weil das Abschiebeverfahren nun in der Schwebe ist. Wieder erfolgt eine Ablehnung, weil mittlerweile bereits ein nächster Abschiebeflug terminiert wurde. Gegen die Inhaftierung wird mehrfach Einspruch erhoben, der aber ebenfalls jeweils abgewiesen wird.

 

Ein letzter Versuch beim Regierungspräsidium eine andere Bewertung der Sachlage zu erwirken, mit der Bitte um die Genehmigung einer freiwilligen Ausreise findet wider unsere Erwartung Gehör: Sedia kann bei Vorlage eines Flugtickets, dessen Datum vor dem nächsten offiziellen Abschiebeflug terminiert ist, das Gefängnis verlassen und als freier Mensch nach Kirchheim am Neckar zurückkehren. Wir kaufen ein Ticket, legen es beim RP vor und Sedia wird mitsamt seinen Koffern vor die Türe des Abschiebehaftgefängnisses gesetzt. Es bleibt ihm eine knappe Woche Zeit, sich in Freiheit wiederzufinden, sich zu erholen, sich zu verabschieden – hinein in die Ungewissheit, zur Ausreise in ein Land, das er nicht mehr kennt, das seit 10 Jahren nicht mehr seine Heimat ist: Gambia. Ein schönes Abschiedsfest am 21.2.24 beschließt vorerst Sedias Zeit in Deutschland. 

 

Am 23.2.24 findet die Ausreise ab Flughafen Stuttgart statt. Dort erhält Sedia seinen Pass zurück, der seit seiner Inhaftierung im Abschiebehaft-Gefängnis eingezogen war. Von Bundespolizeibeamten wird er in das Flugzeug geleitet. In Barcelona wird Sedia Kijera zunächst an der Weiterreise gehindert, weil die Richtigkeit seiner Ausweispapiere angezweifelt wird. Er kann dann doch weiterreisen und kommt am Abend in Banjul/Gambia an. Dort knüpft er Kontakte und findet die Möglichkeit in einer Zweier-WG eine günstige Unterkunft zu beziehen. Der Unterstützenden-Kreis versucht schon vor der Ausreise den Kontakt zum Landratsamt Ludwigsburg weiter zu intensivieren, da das Landratsamt zuständig ist für Arbeitsgenehmigungen und die Annahme eines Arbeitsvisums, das wiederum aus Gambia beantragt und von der dortigen deutschen Botschaft (welche in Dakar/Senegal ansässig ist) ausgestellt werden muss. 

 

Zunächst gestaltet sich dieser Vorgang als äußerst schwierig. Nach eindringlicher Bitte von verschiedenen Seiten, finden wir endlich Gehör. Zwei zwischenzeitlich beschlossene Gesetzesänderungen auf Bundeseben wirken sich zudem positiv auf unser Anliegen aus. Nach Vorlage des weiterhin geltenden unbefristeten Arbeitsvertrages, zusammen mit starken Fürsprachen wird vom Landratsamt die Genehmigung eines Arbeitsvisums in Aussicht gestellt.

 

Ein nächtlicher Überfall mit gefährlichem Niederschlag Sedia Kijeras trübt die Lage ein und macht die Dringlichkeit noch akuter. Sedias Kopfverletzung wird notversorgt und heilt zum Glück in den kommenden Wochen aus. Zur Beantragung des Arbeitsvisums erhielten wir nach tagelangen Fehlversuchen beim Online-Buchungssystem endlich einen Termin bei der Deutschen Botschaft in Dakar (Senegal), welche auch für Gambia zuständig ist. Der 24. April um 14.15 ist der Termin, bei dem Sedia Kijera in persona mit sämtlichen Originaldokumenten, die notwendig sind, ein längerfristiges Arbeitsvisum beantragen darf. 

 

Die notwendigen Unterlagen sandten wir per DHL, welche eine Nachverfolgung bis zur gambischen Grenze ermöglicht. Nachdem nach 2 Wochen die Unterlagen immer noch nicht angekommen waren, sandten wir einen zweiten Satz an Unterlagen (nun als Kopien, welche die Annahme des Antrages unsicherer machten) mit einem Gambischen Staatsbürger nach Gambia, der sie vor Ort an Sedia aushändigte. Am Morgen des 22.4. unternahm Sedia Kijera einen letzten Versuch (auf Anraten eines Beschäftigten der Post in Deutschland) mit der deutschen Sendungsnummer die Originaldokumente beim Gambischen Zoll ausfindig zu machen, was ihm letztlich auch gelang. Nachmittags reiste er mit dem Bus nach Dakar, wo er nach 12 Stunden ankam. 

 

Der Termin lief reibungslos ab, der Antrag ist im Moment in Bearbeitung (zu erwartende Dauer: 4-6 Wochen). Wenn Sedia Kijera wieder zurück nach Deutschland kommen darf um seine Tätigkeit als examinierter Altenpflegehelfer aufzunehmen, droht ihm jedoch die Berechnung sämtlicher Haftunterbringungs- zzgl. Anwaltskosten, sie belaufen sich im Moment auf mind. 30.000 EUR (380 EUR pro Hafttag, Sedia wurde über 80 Tage inhaftiert!). Wir möchten ihm dabei helfen, diese Summe abzubezahlen und haben deshalb ein Spendenkonto (Umweltbank, DE07 7603 5000 0001 0176 65, UMWEDE7NXXX) eingerichtet. 

 

Wenn Sie unser Anliegen unterstützen möchten, würden wir uns sehr darüber freuen!

 

Links zu Presseveröffentlichungen:

 

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/abschied-von-gambischem-altenpflegehelfer-aus-kirchheim-am-neckar-100.html

 

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/wochenrueckblick-gaffer-baeren-alarm-wilhelma-freiwillige-ausreise-gambia-1-maerz-2024-100.html

 

https://www.deutschlandfunkkultur.de/kein-asyl-fuer-gambier-trauer-in-kirchheim-nach-ausreise-laenderreport-dlf-kultur-4ea9cac5-100.html

Demo beim Landtag 

Stoppt die Abschiebung des examinierten Kirchheimer Altenpflegehelfers Sedia Kijera

Wann: Do, 21.12.23  8.30-9.30 Uhr

Wo: Stuttgart, Wolfgang Windgassenweg (Oberer Schlossgarten) in Sicht-/Hörweite des Landtages von Baden-Württemberg

Leider wurde die von uns beim Petitionsausschuss der Landesregierung eingebrachte Petition zum Abschiebestopp von Sedia Kijear mit knapper Mehrheit abgelehnt. Am Do, 21.12.23 (ab 9.30 Uhr) tagt dazu die Landesregierung, geplant ist der endgültige Beschluss der bereits abgelehnten Petition. Wir protestieren aus diesem Anlass (während der Ankunft der Abgeordneten) für die sofortige Aufhebung der Abschiebung des als Vollzeitkraft arbeitenden Altenpflegehelfers Sedia Kijera. Und laden zur Teilnahme ein!

Presselinks:

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/altenpfleger-pflegekraft-asyl-abschiebung-kirchheim-am-neckar-gambia-100.html

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.asyl-drama-im-kreis-ludwigsburg-petition-abgelehnt-altenpfleger-droht-weiter-die-abschiebung.7110472d-0fc9-4605-bbc3-5403822052d7.html

Wir fordern die Aufhebung der Abschiebung des Kirchheimer Altenpflegehelfers Sedia Kijera

Wie in der Lokalpresse berichtet (siehe unten) wurde Altenpflegehelfer Sedia Kijera am 30.11.23 von der Arbeitsstelle weg durch die Polizei zum Flughafen Frankfurt gebracht, um mit einem Abschiebeflug nach Gambia abgeschoben zu werden. Sedia Kijera hat dieses Jahr erfolgreich die Ausbildung zum Altenpflegehelfer abgeschlossen und ist seit August als Vollkraft tätig. Sedia Kijera arbeitet hier, wohnt hier, pflegt bedürftige Menschen, ist beliebt, geschätzt und wird gebraucht. Er fehlt an seinem Arbeitsplatz, es gibt keinen Ersatz für ihn. Derzeit herrscht überall Notstand an Pflegepersonal. In anderen Ländern wirbt Deutschland Pflegefachkräfte ab, um die Lücken hier zu schließen. Die Abschiebung von Sedia Kijera ist nicht nachvollziehbar.

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Wir wollen, dass Sedia Kijera hier bleiben darf. Dass er hier in Kirchheim am Neckar arbeiten, wohnen und leben kann. Die Ortsgruppe Sicherer Hafen Kirchheim am Neckar lädt ein zum Info-Treffpunkt an der Alten Kelter Kirchheim a.N.: am Sa, 9.11.23, 10-12 Uhr. Kommt vorbei, solidarisiert euch, unterstützt Sedia Kijera!

 

Um für die Aufhebung der Abschiebung Sedia Kijera mehr Unterstützung zu bekommen gibt es eine Unterschriftenaktion, initiiert vom Pflegepersonal und Bewohner:innen des Haus am Mühlbach. Sie liegt u.a. aus in folgenden Geschäften in Kirchheim a.N.: im Dorfladen, in der Sonnen-Apotheke, beim Hörakustiker Bayer und bei Optik Rieth. Gehen Sie vorbei und unterschreiben Sie, Sedia Kijera braucht unsere Stimme.

 

Auch online gibt es eine Initiative, bei der ganz einfach Solidarität und Unterstützung möglich ist: unterschreiben Sie die Petition auf change.org.

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Lesung „Die Würde des Menschen ist abschiebbar“

Am 18.3.2023 jährt sich der Abschluss der Vereinbarung zwischen der EU und der Türkei zum siebten Mal. Viele Milliarden Euro wurden der Türkei dafür gezahlt, dass sie geflüchtete Menschen rückführen. Geld, welches gut für die Integration der Menschen in die EU hätte genutzt werden können. Es gibt sehr unterschiedliche Berichterstattungen aber über die Lebensbedingungen der Menschen in den Flüchtlings-Camps in der Türkei. Asyl ist ein Menschenrecht, von dem sich kein Staat freikaufen kann. 

Nun soll diese Vereinbarung erneuert werden, wir halten dies für den falschen Weg. 

Aus diesem Grund veranstalten wir zusammen mit der Ortsbücherei folgenden Lesungsabend:

 

Lesung und Diskussion mit Buchautor Sebastian Nitschke 

„Die Würde des Menschen ist abschiebbar“

Buch über Abschiebehaft in Deutschland

Mi, 22.3.23  19 Uhr

Bücherei in der Storchenkelter, 

Starengasse 12 Kirchheim am Neckar

 

Begleitende Buchausstellung

Eröffnung am Abend der Lesung  „Flucht – Krieg – Migration“

Bücherei in der Storchenkelter 

Kirchheim am Neckar

ÖZ: Di 16-18 Uhr, Mi 10-12 Uhr, Do 17-19 Uhr, Fr 18-20 Uhr

Herzliche Einladung dazu!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Veranstaltungsreihe „Seenotrettung, Sicherer Hafen, Flüchtlingsarbeit“ in Bönnigheim, Kirchheim a.N. und Lauffen a.N.

27.4.2022

Die Ortsgruppe Seebrücke Kirchheim a.N. und das Aktionsbündnis Seebrücke Lauffen a.N. laden herzlich zu einer Veranstaltungsreihe im Mai ein. Wir danken herzlich für die Unterstützung der Ev. Kirchengemeinde Lauffen a.N. und Bönnigheim sowie der Gemeindeverwaltung Kirchheim a.N. 

 

Eingeladen sind alle Menschen, die sich zum Thema Seenotrettung und Sicherer Hafen informieren möchten. Kompetente Referentinnen und Moderatoren, persönlich Betroffene und ehrenamtlich Engagierte stehen in Gottesdiensten, Info- und Podiums-Abenden Rede und Antwort. Die begleitende Ausstellung „Grenzenlose Menschlichkeit – Man lässt keinen Menschen ertrinken. Punkt." schafft einen breiten, faktenbasierten Zugang zum Thema Hilfe für Flüchtende. Es geht nicht um die Frage, ob man allen Menschen auf der Flucht helfen kann, sondern darum, alle Menschen auf der Flucht im Blick zu behalten und dort zu helfen, wo es einem möglich ist: hinschauen – und helfen.

Infoveranstaltung 

„Seenotrettung im zentralen Mittelmeer“ 

Fr, 6.5.22 19.30 Uhr | mit Crewmitglied 

Olaf Oehmichen (Sea-Eye, Resqship)

Karl-Harttmannhaus, Lauffen a.N. Bismarckstr. 6 

 

Dokumentationsausstellung der Albert-Schweitzer-Stiftung im Bündnis mit United4Rescue über die Seenotrettung und die Flüchtlings- und 

Migrationshilfe der Diakonie 

„Grenzenlose Menschlichkeit – 

Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“ 

Mo, 9.5. bis So, 15.5.22 täglich 18-20 Uhr

Alte Kelter, Kirchheim a.N. Herrengasse 10

 

Podiumsabend „Sicherer Hafen“ 

Fr, 13.5.22 19 Uhr | mit Uwe Seibold (Bürgermeister Kirchheim a.N.), Olaf Oehmichen, Matthias Rose (Referent für Kirchlich-diakonische Flüchtlings-

arbeit), Tobias Vogt (CDU MdL) und weitere Gäste, moderiert von Wolfgang Berger (Landeszentrale für politische Bildung)

Alte Kelter, Kirchheim a.N. Herrengasse 10 

 

Gottesdienst „Seenotrettung“ 

So, 15.5.22 11.15 Uhr | mit Pfarrerin Tamara Besserer 

und Ines Fischer (Asypfarramt Reutlingen)

Friedhofskapelle, Lauffen a.N. Parkfriedhof, Charlottenstr.  

 

Gottesdienst „Flüchtlingsarbeit“ 

So, 22.5.22 10 Uhr | mit Pfarrerin Tamara Besserer 

und Matthias Rose (Referent für Kirchlich-diakonische Flüchtlingsarbeit)

St. Cyriakuskirche, Bönnigheim Kirchplatz 1 

Mit Spendentisch „Naomi“ Thessaloniki

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Rettungskette für Menschenrechte am Samstag 18. September

13.9.2021

Am Samstag, 18.9.2021 um 12:00 Uhr soll ein unübersehbares Zeichen für die Menschlichkeit in Europa gesetzt werden. Eine Menschenkette für ein geeintes Europa und gegen die Angst- und Abschottungspolitik soll sich von Hamburg bis Chioggia am Mittelmeer ziehen.

 

Angesprochen sind alle, die ein offenes, buntes und friedliches Europa wollen, die sich für einen humanen Umgang mit Menschen auf der Flucht einsetzen und die das Sterben im Mittelmeer unerträglich und unvereinbar mit unseren Werten finden.

Die Route der Menschenkette geht bei Gerlingen durch den Landkreis Ludwigsburg.Der dortige Asylkreis organisiert die Aufstellung. Die Kette soll in der Kernzeit von 12 bis 12.30 Uhr aufgestellt sein
Das Aktionsbündnis Seebrücke Kirchheim beteiligt sich an diesem Streckenabschnitt.

 

Alle Interessierten treffen sich um 10 Uhr am Kirchheimer Bahnhof. Von da aus fahren wir gemeinsam mit Zug und S-Bahn nach Gerlingen. 

Zurück in Kirchheim werden wir wieder zwischen 14 und 15 Uhr sein. 

 

Herzliche Einladung

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Gemeinsame Spendenaktion* „Winter-Hosen“ Direkthilfe in Griechenland

25.3.2021

Fr, 26.03.21, 10-13 Uhr, Marktplatz  Bönnigheim

Sa, 27.03.21, 9-12 Uhr , am Rathaus  Kirchheim a.N. 

So, 28.03.21, 10 Uhr, Stadtkirche  Bönnigheim 

So, 28.03.21, 10 Uhr, Stadtkirche St. Jakobus  Brackenheim 

 

Die Winternächte sind lang und kalt – auch im griechischen Thessaloniki. Während einerseits die Temperaturen in die Minusgrade fallen, steigen auf der anderen Seite die Zahlen der schutzlosen Obdachlosen und Flüchtenden. Womit wir jetzt direkt vor Ort helfen wollen und auch können, ist warme Kleidung. Die Ökumenische Nähwerkstatt (NAOMI) von und für Geflüchtete produziert mit ihrem Team die Winterhosen konfektionsrichtig vor Ort in Griechenland. Das Team von WAVE sorgt für die persönliche Verteilung an die Menschen. Seit Oktober 2020 werden bis zu 150 Winterhosen pro Woche an den Mann bzw. an die Frau gebracht. Jeder kann mithelfen und für lediglich 10€ symbolisch eine Hose (gerne auch mehr) erwerben, die mit diesem Geld vor Ort produziert werden kann! Besucht unseren Stand und werdet Hosen-Paten. Wir finden das Naomi-Projekt klasse, weil es mit den Kräften vor Ort Abhilfe schafft und unterstützen es aus vollem Herzen. 

 

Mach einfach auch mit!

 

https://medical-volunteers.org/de/4000winterhosen/

* Ökumenischer Freundeskreis Flüchtlingshilfe, Seebrücke Ortsgruppe Kirchheim a.N., Aktionsbündnis Seebrücke Lauffen a.N., Flüchtlingsdiakonat Besigheim, Kirchl.-diak. Flüchtlingsarbeit, Kreisdiakonieverband Heilbronn

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Fotos: Till Gläser, Medical Volunteers

Eindrückliche Bilder: Solidaritätsaktion mit begehbarem Lager-Zelt

9.11.2020

Gleich in drei Ortschaften zeigte ein Zusammenschluss mehrerer Initiativen sehr eindrücklich die Lebensumstände der Menschen in den europäischen Flüchtlingslagern. So war an drei Tagen nacheinander ein größeres Zelt zunächst in der Bönnigheimer Innenstadt, dann im Kirchheimer Ochsengarten und zum Abschluss auf dem Lauffener Kiesplatz aufgebaut. In einem Zelt dieser Größe sind in den Lagern ca. 10 Personen untergebracht.  Nach dem Betreten des Zeltes zeugten die aufgestellten Feldbetten, aufgehängten Handtüchern und Kleidungsstücken von der Enge und der eingeschränkten Privatsphäre die darin herrschen müssen. An der  im hinteren Zeltteil aufgestellten Leinwand konnten die Besucher eine gekürzte Version des Films "A short story of Moria" ansehen, in dem der Afghane Milad Ebrahimi von seinem Leben im Flüchtlingslager von Moria berichtet, mit Worten und Bildern die unter die Haut gehen.

 

Den Besucherinnen und Besuchern wurde anschließend noch die Möglichkeit gegeben, einen Musterbrief an die Landtags- und Bundestagsabgeordneten zu unterschreiben und diese darin aufzufordern, sich für die Aufnahme weiterer geflüchteter Menschen in Deutschland einzusetzen. Bereits über 200 Städte, Landkreise und sogar ganze Bundesländer haben sich bereiterklärt weitere Menschen bei sich aufzunehmen und durch das anschließende Asylverfahren zu begleiten. Gerade in der kommenden Herbst- und Winterzeit ist mit einer weiteren Verschlechterung der humanitären Situation in den Lagern zu rechnen. Dies ist nach Auffassung der Veranstalter nicht mit den europäischen Werten und dem Recht auf ein würdevolles Leben zu vereinbaren, daher eint sie die Forderung nach Räumung der Lager und der Verteilung der Menschen in ganz Europa.

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Stille Demo: 13.000 Stühle vor dem Reichstagsgebäude in Berlin

10.9.2020

13.000 Stühle #LeaveNoOneBehind – Seawatch hat 13.000 Stühle vor dem Berlinder Reichstagsgebäude aufgestellt, stellvertretend für die Flüchtenden im Camp Moria. Solidarität darf kein leerer Begriff bleiben, die EU, Deutschland muss jetzt handeln, evakuiert jetzt!

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imago images / A. Friedrichs

Presseartikel NEB 4.8.2020

5.8.2020

Bei unserem Info-Auftritt vor dem Kirchheimer Rathaus bekamen wir durch Besuche interessierter Menschen und Solidaritäts-Initiative knapp 100 Schuhe gestellt. Auch die Lokalpresse hat uns besucht und einen Zeitungsartikel veröffetnlicht.​

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Sa, 1.8.20  9-12 Uhr Rathausplatz Kirchheim a.N.

Info-Stand zur Seenotrettung mit Solidaritäts-Aktion für Menschen auf der Flucht

19.07.2020

Zusammenhänge zum Thema Flucht können komplex sein, die Aussage zur Seenotrettung dagegen ist einfach: 

 

Man lässt keinen Menschen ertrinken. Punkt. 

 

Wir laden herzlich zur Begegnung an unserem Infotreff auf dem Kirchheimer Rathausplatz am 1.8.2020 von 9-12 Uhr ein – und freuen uns, wenn sich viele Menschen an der Solidaritäts-Aktion beteiligen. 

 

Bringt einfach ein Paar eurer Schuhe ab 8.30 Uhr an den Rathausplatz und holt sie um 12 Uhr wieder dort ab. Eure Schuhe geben stellvertretend für euch zum Ausdruck, dass ihr helfen und handeln möchtet – ein sichtbares Zeichen der Empathie, Solidarität und Nächstenliebe.

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Das Bündnis wird zur Ortsgruppe

19.7.2020

Bei einem gemeinsamen Treffen am 9. Juli haben sich die Mitglieder des Bündnis Sicherer Hafen Kirchheim dazu entschieden, eine Ortsgruppe der Seebrücke zu bilden. 

Die Anbindung an eine große und überregional agierende Organisation bietet aus unserer Sicht einige Vorteile. Aus der Vernetzung mit anderen Ortsgruppen können wir viele gute Ideen gewinnen, wie wir die Situation der geflüchteten Menschen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen können. Über die Dachorganisation ist es viel leichter möglich an Informationen und Material zu gelangen und Referenten zu gewinnen. Und zu guter Letzt ist es ein tolles Gefühl, Teil einer deutschlandweiten Bewegung zu sein, die stetig wächst und unseren Vorstellungen und Idealen so nahe ist.

So ist das Bündnis zwar Geschichte, doch die Zukunft gehört der Ortsgruppe. Wir freuen uns darauf.

01.06.2020

Bei allen Sorgen und Nöten, die uns in dieser Corona Zeit zu schaffen machen, möchten wir in regelmäßigen Abständen auf die Situation der auf der Flucht befindenden Menschen aufmerksam machen. Wir möchten dies tun ohne erhobenen Zeigefinger, ohne Moralappelle, rein zur Information und in der Hoffnung, dass sich die eine oder der andere angesprochen fühlen.

Heute zitieren wir einen Text der Crew der See-Watch, eines zivilen Rettungsschiffes, die es sich zur Aufgabe gemacht haben Menschen in Seenot zu lokalisieren und an Bord zu nehmen und in einem sicheren Hafen zu bringen.

Die Crew schreibt unter der Überschrift "Worte sind wertlos, wenn keine Taten folgen" folgende Zeilen:

 

"Auch im letzten Jahr sind erneut über 1.800 Menschen ertrunken - Hunderte werden vermisst. Worte können das tragische Schicksal dieser Menschenleben nicht beschreiben. Das Schlimmste daran: Ihr Tod und ihr Leid waren vermeidbar.

Das gesamte Ausmaß der humanitären Katastrophe im Mittelmeer wird vermutlich nie bekannt werden. An den Grenzen Europas spielt sich eine Tragödie ab, die eine ganz andere Geschichte darüber erzählt, wofür Europa stehen will.

Wir dürfen nicht zulassen, dass aus den Traumata der Menschen reine Statistiken werden. Sie sind echte Menschen, wie Du und ich, mit Träumen und Hoffnungen, Familien und Geschichten, Ängsten und Sorgen, und einem unbändigen Willen, zu überleben. Sie sind stark, denn sie sind bis hierhergekommen, aber viele sterben auf der Flucht oder werden zu Waisen gemacht. Wer flieht hat keine Wahl. 

Worte sind wertlos, wenn keine Taten folgen. Stellen wir uns den Herausforderungen"

 

Soweit der Text der See-Watch-Crew. Wir planen als Bündnis in der Nach-Corona-Zeit eine Ausstellung im Kirchheimer Rathaus rund um das Thema Flucht und Seenotrettung. Seien Sie gespannt darauf, wir informieren Sie an dieser Stelle rechtzeitig über alle Neuigkeiten.

Man lässt keinen Menschen ertrinken

Hilfe für Menschen auf der Flucht – jetzt!

18.05.2020

Corona dominiert den Alltag. Gleichzeitig dreht sich die Welt weiter. Fluchtursachen durch Krieg, Gewalt, Hunger und Klima nehmen zu. Menschen auf der Flucht leiden weiterhin Not, sind von Krankheit und Tod bedroht – in Europas Hoheitsgewässern und Mitgliedsstaaten. All dies ist dokumentiert und aufgezeichnet von NGOs wie „Seawatch“ und „Ärzte ohne Grenzen“ (hier zum Video). Die Regierungen der EU müssten handeln, denn Gesetzgebung, Menschenrechte und unser Werte-Fundament gebieten genau dieses – es passiert jedoch viel zu wenig. 

 

Weiterhin sitzen rund 20.000 Menschen im Lager Moria auf Lesbos fest, ohne Zugang zu medizinischer Grundversorgung. Ein Ausbruch von COVID-19 auf der Insel wäre für die Bewohner*innen der Camps eine Katastrophe. Während in Deutschland die Aufnahme einiger Dutzend Kinder aus griechischen Lagern als Erfolg gefeiert wird, verbleiben immer noch rund 20.000 Menschen allein im Lager Moria, das ursprünglich für 3.000 Personen ausgelegt war. Im Mittelmeer werden zivile Seenot-Rettungsschiffe von Behörden in Malta, Italien und Spanien am Auslaufen gehindert. 

 

Das Bündnis Sicherer Hafen Kirchheim a.N. möchte auf diese Notstände aufmerksam und aktive Beteiligung möglich machen. Mit folgendem Link (QR-Code im Bild scannen) können Mitglieder des Deutschen Bundestags zum Handeln aufgefordert werden: 

https://action.leavenoonebehind2020.org/!/429K/

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#LeaveNoOneBehind

03.05.2020

Wir sind das Bündnis Sicherer Hafen Kirchheim am Neckar – ins Leben gerufen kurz vor der Corona-Pandemie. Wir hatten uns auf Bürgerschaftsebene aus einer ersten Initiative im Juni 2019 zusammengefunden. Damals fand unter Mitwirkung des Flüchlingsdiakonats des Kirchenbezirks Besigheim ein Filmabend im Bönnigheimer Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde statt. Friedhold Ulonska, einer der Kapitäne der Zivilen Seenotrettungsboote im Mittelmeer, berichtete mit dem Dokumentarfilm „Die Mission der Lifeline" über die katastrophalen Verhältnisse der Flüchtenden auf dem lebensbedrohlichen Transit übers Meer.

 

An der Situation der Flüchtenden hat sich seither nichts geändert, höchstens verschärft. Die Flucht über das Meer findet in gleicher Anzahl statt wie vor Corona. Im Moment werden, wie auch schon in den Jahren zuvor geschehen, Seenot-Rettungsboote mit vorgeschobenen Verfügungen am Auslaufen gehindert. Auch das von der Ev. Landeskirche mitfinanzierte Aufklärungs-Flugzeug Sea-Eye wird an den Aufklärungsflügen behindert. Damit gibt es weniger Live-Filmaufnahmen von Ertrinkenden. Aber dennoch flüchten weiter Menschen und ertrinken, Tag für Tag. Sie werden nicht gerettet, wie es eigentlich festgeschriebenes Seerecht gebietet. Stattdessen wird wissentlich Seerecht und Menschenrecht gebrochen. Und zwar nicht von Ländern mit fragwürdiger Staatsführung, sondern von uns, den Ländern der Europäischen Union.

 

Die Lager auf europäischem Gebiet in Griechenland werden sich selbst überlassen. Anstatt dass dort festgehaltenen Menschen aus Gründen der Humanität und des Gesundheitsschutzes evakuiert werden, sitzt man im EU-Parlament aufgrund eines fehlenden gemeinsamen Beschlusses das Desaster aus. Nur Luxemburg und Deutschland haben bisher gemeinsam 62 Kinder aus den Lagern geholt. All das ist Unrecht und widerspricht den Grundfesten unserer Werte- und Gesellschaftsordnung, die uns hier in Deutschland eine so privilegiertes Dasein möglich macht. Das Bündnis Sicherer Hafen Kirchheim am Neckar möchte dieses Privileg den Flüchtenden weitergeben. Wir möchten Menschen auf der Flucht helfen und ihnen einen Sicheren Hafen anbieten, mit dem Anrecht auf eine menschliche Unterbringung und Versorgung und dem Recht auf ein Asylverfahren.

 

Deshalb möchten wir Kirchheim am Neckar symbolisch und hoffentlich auch praktisch zum Sicheren Hafen machen. Das wäre zunächst einmal eine offizielle Solidaritätserklärung für flüchtende Menschen, ohne weitere Verpflichtung. Und wir finden, dass diese Erklärung jederzeit Geltung hat, auch oder besonders in Zeiten wie diesen, in denen wir alle merken wie angreifbar wir Menschen sind und wie sehr uns diese Fragilität einen sollte. Auf folgenden Websites gibt es mehr Infos zur Aktion "Seebrücke" und "Sicherer Hafen":

 

seebruecke.org

united4rescue.com

 

Es geht dabei an erster Stelle um Solidarität unter uns Menschen, um Hilfe, Nächstenliebe, um Empathie – grenzüberschreitend. Eine Stadt, eine Gemeinde muss nicht am Meer liegen, um einen sicheren Hafen zu bieten. In ganz Deutschland gibt es bereits über 144 Orte, viele davon in Baden- Württemberg, die sich zu sicheren Häfen erklärt haben und damit dem gleichnamigen Bündnis per Ratsbeschluss beigetreten sind. Das wünschen wir uns auch für Kirchheim am Neckar. Die Sprecher des Bündnisses Stephan Hennig und Götz Schwarzkopf und das Flüchtlingsdiakonat des Ev. Kirchenbezirks Besigheim freuen sich über Unterstützung (Kontakt: Tel. 07134 891423, Büro facedesign).

Banner Kirchheim am Neckar.jpg
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